Für Gehrlöse, Parkplatzsuchende und nachhaltigen Einzelhandel: Mit innovativen Geschäftsideen punkten Studierende beim Gründungswettbewerb im BioPark Regensburg.
Teams der OTH Regensburg brillieren bei der StartUP FactoryToller Erfolg: Bei der jüngsten StartUP Factory im
BioPark Regensburg holten Teams aus Studierenden der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) den ersten, den zweiten und den dritten Platz. Mit der Geschäftsidee einer App, die die Verständigung zwischen hörenden und gehörlosen Menschen vereinfachen soll, sicherte sich das Team „Signovative“ den mit 1.500 Euro dotierten ersten Platz.
Die OTH Regensburg als Gründungsschmiede„Keine Frage, ich bin sehr stolz auf unsere Studierenden, die wieder den Ruf der OTH Regensburg als Gründungsschmiede eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben“, sagt Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen. Er kümmert sich in vielerlei Hinsicht um junge Menschen, die den Schritt ins Unternehmertum wagen möchten – als Professor für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship, als Leiter des
start-up centers der OTH Regensburg und als Leiter mehrerer Gründungsprojekte, darunter die Projekte
O/HUB und
Grow4Digital. Auch bei der aktuellen StartUP Factory war Prof. Dr. Saßmannshausen engagiert – als Vortragender, als Ansprechpartner für alle Teilnehmenden und als Mitglied der fünfköpfigen Jury. „Es freut mich sehr, dass das kompetente Engagement von Prof. Dr. Saßmannshausen und seinem Team einmal mehr Früchte trägt“, sagte Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier.
Ebenfalls dabei: Alexander Moreno vom Projektbüro Grow4Digital des start-up centers der OTH Regensburg. Als Mentor stellte sich Dr. Markus Heckner, Professor für Medieninformatik an der OTH Regensburg, zur Verfügung. Ebenso Tobias Gubo, Mitgründer des FinTech-Unternehmens
anybill, dessen Wiege die OTH Regensburg und ebenfalls die StartUP Factory waren. Anybill hatte erst vor wenigen Tagen durch die Akquise einer Investition von rund 1,9 Millionen Euro Risikokapital überregional Schlagzeilen gemacht.
Nur 48 Stunden ZeitDie Teilnehmenden der StartUP Factory 2021 schickten sich nun an, in die Fußstapfen des anybill-Gründerteams zu treten. In seinem Impulsvortrag gab Prof. Dr. Saßmannshausen dafür die Marschrichtung vor, nämlich der „Lean Startup-Methode“ folgend ein Team aufzubauen, ein „Minimum Viable Product“ zu skizzieren (was soll die Gründungsidee mindestens leisten?), dazu ein „Mock-up“ zu schaffen (also ein Modell der Produktidee), ein dazu passendes Geschäftsmodell zu entwerfen, Feedback potenzieller Kund*innen und Partner*innen einzuholen, und Idee und Ergebnisse abschließend in einem überzeugenden Pitch zu präsentieren. Und das alles in nur 48 Stunden! Die besten drei Teams wurden von der Jury ausgewählt und prämiert.
Eine App, die Gebärdensprache in Schrift überträgtPlatz 1 und damit 1.500 Euro Preisgeld holte sich das Team „Signovative“ mit Marija Popovic und Severin Juraszek aus dem Masterstudiengang
Digital Entrepreneurship und Benedict Schreck aus dem Bachelorstudiengang
Betriebswirtschaft, alle von der OTH Regensburg. Sie wollen eine KI-basierte App entwickeln, die die Verständigung zwischen hörenden und gehörlosen Menschen vereinfachen soll. In Echtzeit wird Gebärdensprache in Schrift oder Audio und Schrift oder Sprache in Gebärdensprache umgewandelt.
Platz zwei belegte das Team „Park2Be“ und sicherte sich ein Preisgeld von 1.000 Euro. Für ihre Vision des Parkplatz-Sharings entwickelten Eva Achhammer, Lisa Fohrmann, Niklas Grünewald und Bastian Hamm aus dem Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft der OTH Regensburg sowie der Data Scientist Jonas Nöhl und der IT-Entwickler Alexander Hewicker die Idee einer App, die es Privatpersonen ermöglicht, leerstehende Stellplätze kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Das könnte zukünftig auch die bundesweite Verfügbarkeit von Ladestationen um den Faktor vier verbessern, und damit einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende bedeuten. Doch auf diesem Weg sind noch manche Hürden zu meistern.
Hilfe für nachhaltigen EinzelhandelDas Team „Find it Green“ freute sich über den dritten Platz und damit über 500 Euro. Die Idee kam Leonie Illing, Robin Karl, Thorben Oppenländer und Jan Sieber in ihrem Masterstudium Digital Entrepreneurship an der OTH Regensburg. Bei der StartUP Factory gesellten sich noch zwei Studentinnen der Leuphana Universität Lüneburg zu dem Team hinzu. „Find it Green“ will nachhaltigen Einzelhändlern eine Plattform bieten, auf der sie ihre Waren anbieten und Kund*innen erreichen können. Damit sollen nachhaltige Einzelhändler nicht zuletzt gegen die steigende Konkurrenz des Onlinehandels gestärkt werden.
Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer lobte die Innovationsfreude, die bei Events wie der StartUP Factory dazu beitrage, junge Menschen zum Unternehmertum zu motivieren. Zusammen mit den Geschäftsführern von BioPark und TechBase, Dr. Thomas Diefenthal und Alexander Ruprecht, überreichte sie den drei Gewinner*innenteams bei der Siegerehrung die Urkunden.
Bereits zum Auftakt der StartUP Factory hatten Lina Weis, Moritz Weiss und Laura Killermann berichtet, wie sich ihr Startup
retury zur cleveren, umweltschonenden Retourenvermittlung entwickelt hat, seit die Studierenden des Masterstudiengangs Digital Entrepreneurship an der OTH Regensburg bei der StartUP Factory im April 2021 den dritten Platz geholt hatten.
Die Macher der StartUP FactoryGastgeber der StartUP Factory war in diesem Jahr der BioPark Regensburg. Organisiert wurde die StartUP Factory von den Technologie- und Gründerzentren TechBase und BioPark gemeinsam mit der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, der Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg, den Wirtschaftsjunioren sowie dem O/HUB, der gemeinsamen Gründungsinitiative von OTH Regensburg, OTH Amberg-Weiden und Universität Regensburg. Auch Teams der beiden anderen Hochschulen des O/HUB-Verbundes präsentierten spannende Gründungsideen: Einen Bioreaktor, der eines Tages CO2-frei Milch produzieren können soll, und eine Plattform für Event-Organisation.
Spontanes Coaching am TelefonAls Sponsoren unterstützen Continental, Krones, die Maschinenfabrik Reinhausen und die Techniker Krankenkasse das Event mit Expert*innen-Know-how und finanziellem Sponsoring. Sogar Stefan Penninger, Alumnus der OTH Regensburg und Geschäftsführer der Alte Hausbrennerei Penninger Gmb“, coachte spontan via Telefon ein Team zu einer Frage rund um ein mögliches Upcycling unverkäuflicher Lebensmittel. Die nächste StartUP Factory ist für das kommende Jahr geplant und findet dann wieder in der TechBase Regensburg statt.
