Dr. Bärbel Kofler, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat sich an der OTH Regensburg über Wasserstoff- und Speichertechnologien informiert. Prof. Dr. Michael Sterner stellte dabei auch das Forschungsprojekt „H2Global meets Africa“ vor.
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Staatssekretärin Kofler besucht die OTH RegensburgDas Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) setzt sich für eine globale Energiewende ein und unterstützt Partnerländer beim Ausbau erneuerbarer Energien. „Die sozial-ökonomische Transformation muss in vielen Ländern gelingen“, sagte die parlamentarische Staatssekretärin, die auf Einladung der örtlichen Bundestagsabgeordneten Dr. Carolin Wagner an die OTH Regensburg gekommen war.
Zugleich, so Kofler, sei das BMZ Teil der
nationalen Wasserstoffstrategie. Klar ist: Deutschland kann den Bedarf an grünem Wasserstoff nicht aus eigener Kraft decken. Wasserstoff muss importiert werden. Die Bundesregierung setze daher auf internationale Kooperationen – unter anderem mit Australien und Afrika. Prof. Dr. Michael Sterner sprach in diesem Kontext von „wertebasierten Energiepartnerschaften“. Anders formuliert: Es geht nicht nur darum, Wasserstoff nach Deutschland zu bringen. Vielmehr sollen die Partnerländer gleichermaßen von der Zusammenarbeit profitieren.
Helmes: "Wir bringen Bildung in diese Länder"Von Zusammenarbeit auf Augenhöhe sprach auch Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, der ebenfalls an der Gesprächsrunde teilnahm. Gerade mit Blick auf Afrika sah Helmes großes Potenzial für die ostbayerische Wirtschaft. Deutsche Unternehmen seien verlässliche, langfristige Partner. Und: „Wir bringen auch Bildung mit in diese Länder“, sagte Helmes.
Wissenstransfer ist Teil des von Michael Sterner geleiteten Forschungsprojekts „H2Global meets Africa“, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 2,5 Millionen Euro fördert. Ziel des Projekts ist die Befähigung afrikanischer Partnerländer zum Einstieg in den Hochlauf der globalen Wasserstoffwirtschaft. Wertschöpfungs- und Lieferketten für Wasserstoff sowie Power-to-X-Produkte zwischen Afrika und Europa/Deutschland sollen evaluiert werden. Letztendlich soll ein gekoppeltes Energiesystem entstehen, das die EU und Afrika verknüpft.
"Energieschiffe" auf den OzeanenDurchaus Interesse signalisierte Bärbel Kofler an einer Idee, mit der Michael Sterner und sein Team schon vor gut zehn Jahren haben aufhorchen lassen:
Segelenergie. Ziel ist es, die auf den Meeren verfügbare Windenergie zu nutzen und diese in eine speicherbare und flexible Energieform zu bringen. Auf „Energieschiffen“ könnten mit Wind- und Wasserkraft Strom und Wasserstoff produziert werden. Die „ZEIT“ schrieb 2013 von „einer der abgefahrensten Ideen zur Stromspeicherung“ – die Stuttgarter Oceanenergy AG will sie nun Sterner zufolge umsetzen. Geplant sei der Bau eines Prototypen in Südafrika. Geopolitisch unabhängig konstant Wind ernten – Sterner sieht hier großes ungenutztes Potenzial.
Erneuerbare Energien für den globalen Süden„Mir ist wichtig, dass bei der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Klimaschutz und neue Energien die Länder des globalen Südens in die Lage versetzt werden, sich auch selbst mit erneuerbaren Energien zu versorgen“, sagte MdB Dr. Carolin Wagner. Dafür brauche es auch Impulse für Innovationen aus der Wissenschaft. Die OTH Regensburg bezeichnete sie in diesem Kontext als „Vorzeige-Hochschule“. Wagner dankte Präsident Prof. Dr. Ralph Schneider für den guten Kontakt.
Schneider hatte zu Beginn betont, die OTH Regensburg habe in allen Fakultäten das Knowhow und die Expertise, Herausforderungen wie Klimawandel und Energiewende konstruktiv zu begegnen. „Das wird erfreulicherweise auch in der Öffentlichkeit und in der Politik erkannt“, so der Präsident.