Die OTH Regegensburg feiert ihr 50-jähriges Bestehen als Fachhochschule: Wissenschaftsminister Bernd Sibler lobt die dynamische Entwicklung in den Bereichen Lehre und Forschung sowie den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft.
Festakt: „Menschen bilden. Neues erforschen. Zukunft gestalten."Einen ausgeprägten Sinn für zukunftsweisende Themen, Innovationskraft und Fortschrittsdenken bescheinigte Wissenschaftsminister Bernd Sibler der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) beim Festakt anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens als Fachhochschule. Dabei gab Dr. Lothar Koniarski in Vertretung von Dr. Johann Vielberth, Unternehmer und Gründer der Regensburger Universitätsstiftung, bekannt, dass Vielberth den von ihm initiierten Neubau des Johannes-Kepler-House of International Services auf dem Campus maßgeblich finanziell unterstützen wird. „Wir sind Herrn Dr. Vielberth unendlich dankbar für seine Initiative zur Errichtung dieses Gebäudes, welches die Internationalisierung der Studierenden enorm befördern wird“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg.
„Menschen bilden. Neues erforschen. Zukunft gestalten.“ – so lautet das Motto der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen, das der Präsident in seiner Begrüßungsrede aufgriff. Das Bestreben, jungen Menschen aus der Region neue Bildungschancen in ihrer Heimat anbieten zu können, habe alle Entwicklungsschritte der Hochschule von 1971 bis heute durchzogen. Über 2.000 Absolvent*innen verlassen jährlich als hochqualifizierte Arbeitskräfte die OTH Regensburg. „Ein Großteil verbleibt in der Stadt und im ostbayerischen Raum. Sie waren und sind essentiell für die Ansiedlungen und Entwicklung von Unternehmen, egal ob es sich um Großbetriebe oder um die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen handelt“, sagte Prof. Baier.
Innovationsimpulse für die RegionIm Zusammenspiel mit Wirtschaft und Industrie gelänge es „immer wieder Innovationsimpulse für die Region zu generieren und Unternehmensgründungen zu begleiten“. Die OTH Regensburg ist dem Präsidenten zufolge „eine der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern“. Das soll auch in Zukunft so bleiben – in Verbindung mit einem Studiengangportfolio, das die Studierenden befähige, „die künftigen gesellschaftlichen und technologischen Aufgaben zu bewältigen“. Prof. Dr. Baier nannte hier beispielhaft die zuletzt eingeführten Studiengänge „Künstliche Intelligenz und Data Science“, „Intelligent Systems Engineering“ und „Umwelt- und Industriesensorik“.
Der Präsident dankte „allen Stiftern, Unterstützern und Freunden unserer Hochschule, die uns im Rahmen unserer vielen Netzwerke stets tatkräftig fördern“ ebenso, wie allen Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden, „die täglich engagiert zur Weiterentwicklung unserer Hochschule beitragen“ oder beigetragen haben. Stellvertretend für alle, die in den vergangenen 50 Jahren die Zukunft der OTH Regensburg mitgeprägt und mitgestaltet haben, nannte Präsident Prof. Dr. Baier seine beiden Vorgänger, Prof. Dr.-Ing Erich Kohnhäuser und Prof. Dr. Josef Eckstein.
Minister Sibler lobt "beeindruckende Entwicklung"Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratulierte der OTH Regensburg zu ihrem 50-jährigen Jubiläum: „Die Entwicklung, die sie seit ihren Anfängen gemacht hat, ist mehr als beeindruckend. Sie hält bis heute an: Seit ihren Anfängen im Jahr 1971 hat sich die Zahl der Studierenden rasant erhöht und auch räumlich ist der Campus auf dem Galgenberg immer weiter gewachsen. Aus der Prüfeninger Straße wird ein Gesundheitscampus, an dem unter anderem die akademische Hebammenausbildung und Pflegestudiengänge etabliert sind. Einrichtungen wie das neue Regensburg Center for Artificial Intelligence ermöglichen Zukunftsforschung im besten Sinne. Die OTH Regensburg ist ein Paradebeispiel für die Erfolgsgeschichte unserer Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Für junge Menschen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für externe Partner aus der Region, dem In- und Ausland ist sie hochattraktiv. Mit der Hightech Agenda Bayern sorgen wir dafür, dass die Rahmenbedingungen für zukunftsweisende Hochschullehre und Forschung weiterhin stimmen. Denn die OTH Regensburg ist ein starker Motor der Region – und das soll sie auch in den nächsten 50 Jahren bleiben.“
Neubau des Johannes-Kepler-House of International ServicesQuasi ein Geburtstagsgeschenk: „An der Schnittstelle zwischen Universität und OTH Regensburg“, so formulierte es Moderator Tilmann Schöberl, entsteht bis zum Jahr 2025 das neue Johannes-Kepler-House of International Services. Es geht zurück auf eine Förderinitiative durch Dr. Johann Vielberth, Unternehmer und Gründer der Regensburger Universitätsstiftung, der den Bau des Gebäudes maßgeblich finanziell unterstützen wird. Dr. Lothar Koniarski sagte, Dr. Vielberth fördere seit Jahrzehnten die Universität: „Aber es gibt hier eine weitere namhafte Bildungseinrichtung – die OTH Regensburg.“ Dr. Vielberth sei es ein Anliegen, aufgrund eigener Erfahrungen die internationale Vernetzung und Bildung junger Menschen zu fördern. Und Gastdozierenden aus aller Welt sollten adäquate Arbeitsmöglichkeiten (Büros, Service) zur Verfügung gestellt werden können. Im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Baier und dem Kanzler der OTH Regensburg, Peter Endres, sei dann das Konzept für das neue Johannes-Kepler-House of International Services entwickelt und konkretisiert worden. In dem Gebäude will die OTH Regensburg zudem internationalen Gästen umfassende Beratungs- und Betreuungsangebote bieten und zugleich die Digitalisierung der Kommunikationsformen und des Lehraustausches mit ausländischen Partner*innen weiter intensivieren.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass dieses Gebäude einen wichtigen Impuls für die weitere Internationalisierung der OTH Regensburg geben wird“, sagte Dr. Koniarski. Die Hochschule unterhält bereits jetzt Partnerschaften mit etwa 220 ausländischen Hochschulen in 62 Ländern und nimmt unter den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften einen Spitzenplatz bei der internationalen Studierendenmobilität ein.
Gute Zusammenarbeit von Studierenden und Hochschulleitung„Menschen bilden. Neues erforschen. Zukunft gestalten.“ lautete auch das Motto einer Podiumsdiskussion, moderiert von Tilmann Schöberl, selbst Absolvent der früheren Fachhochschule Regensburg. Regina Griesbeck von der Studierendenvertretung machte dabei keinen Hehl daraus, dass Studieren unter Pandemiebedingungen „sehr anstrengend“ sei. Generell aber genieße man das Leben und Arbeiten auf dem Campus. Die Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung sei „wirklich gut“, man stehe auf Augenhöhe, „weil beide Seiten sehr viel dafür tun“, sagte Griesbeck. Als Beispiel nannte sie die Realisierung des Studierendenhauses.
Die enge Verbindung der OTH Regensburg zur Region stellte Bezirkstagspräsident Franz Löffler heraus. So habe der Bezirk als Träger medizinischer Einrichtungen eine Stiftungsprofessur im Studiengang Pflege finanziert, „weil dieser Beruf eine Perspektive braucht“. Als Chamer Landrat sei er von Anfang an sicher gewesen, „dass wir einen Volltreffer landen“, als die OTH Regensburg mit dem
berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Soziale Arbeit an vier dezentralen Lernorten in Niederbayern und der Oberpfalz neue Wege ging.
Ein anderes Lebensgefühl in der StadtRund 50.000 Menschen „lernen, lehren und arbeiten“ auf dem Regensburger Campus, sagte Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Dank der vielen jungen Menschen sei ein „ganz anderes Lebensgefühl“ in der Stadt entstanden. Die Oberbürgermeisterin beschrieb die vielen Impulse, die von der OTH Regensburg ausgingen und die zahlreichen Synergieeffekte aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Universität, OTH Regensburg, TechBase und TechCampus sowie dem gerade entstehenden
Building Lab.
Dr. Georg Haber ist nicht nur Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, sondern auch Vorsitzender des Hochschulrats der OTH Regensburg. Er sagte, die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sei „ein großer Gewinn für alle Beteiligten“. Beispielhaft nannte Dr. Haber den
Hochschulverbund TRIO, der das vorhandene Wissen in die Praxis bringe und für Unternehmen sichtbarer mache. Die OTH Regensburg bilde junge Menschen hervorragend aus, was gerade auch für den ländlichen Raum von entscheidender Bedeutung sei.
Das Fazit von Wissenschaftsminister Sibler nach dem Festakt: „Ich denke, dass die OTH Regensburg eine rosige Zukunft vor sich hat.“
