Feierlich und prominent besetzt wurde am 20. Februar 2020 der neue Lernstandort in Tirschenreuth eröffnet, wo ab dem 21. März 2020 der Studienbetrieb des berufsbegleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit“ starten wird.
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Neuer Lernstandort in Tirschenreuth feierlich eröffnetNach zweijähriger Bauzeit wurde am 20. Februar 2020 die historische Fronfeste als neuer Tirschenreuther Lernstandort wiedereröffnet. Zur Einweihung konnte Erster Bürgermeister Franz Stahl zahlreiche Gäste begrüßen, unter anderem den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler, Landrat Wolfgang Lippert, Architekt Peter Brückner von Brückner & Brückner Architekten, den Präsidenten der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) Prof. Dr. Wolfgang Baier sowie den Präsidenten der Hochschule Landshut Prof. Dr. Karl Stoffel.
„Das ist ein großartiger Tag für Tirschenreuth. Denn mit der Einweihung des von Grund auf sanierten Gebäudes und dem dort in Kürze beginnenden Studienbetrieb ist unsere Stadt nun auch Wissenschaftsstandort“, so das Stadtoberhaupt in seiner Begrüßungsrede. Am 21. März 2020 starten am neuen Lernstandort inmitten der Tirschenreuther Innenstadt die berufsbegleitenden Studiengänge
„Soziale Arbeit“ der OTH Regensburg sowie „Wirtschaftsingenieurwesen Energie und Logistik“ der Hochschule Landshut.
Attraktive berufliche Perspektiven für junge Leute der Region„Tirschenreuth macht vor, wie Ressourcen und Potenziale vor Ort genutzt werden können, um jungen Menschen in der Region attraktive berufliche Perspektiven zu bieten. Als Wissenschafts- und zugleich Kunstminister freut es mich enorm, dass wir mit diesem Projekt auch ein historisches Denkmal erhalten und mit neuem Leben füllen können“, lobte Bernd Sibler.
„Es begann mit einem Grußwort im Jahresbericht 2014 der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Darin schrieb Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier, dass er die Zusammenarbeit mit den Regionen sucht. Dies wurde von mir sofort bei einem persönlichen Gespräch in Regensburg angeboten. Dabei entstand die kreative Idee, dass sich Tirschenreuth als Partner für einen dezentralen Lernstandort sehr gut eignen würde. Bereits ein Jahr später kam es zur Vertragsunterzeichnung. Im Herbst 2016 startete dann schon der erste Studiengang ‚Soziale Arbeit‘ im Gebäude der Tirschenreuther Kolping-Berufshilfe in der Heisenbergstraße“, erinnerte sich Franz Stahl in seiner Ansprache.
Studiengang schafft Voraussetzung für späteres MasterstudiumSchnell wächst die Anzahl der Studierenden von zehn im Jahr 2016 auf 35 im Jahr 2020. Die Absolventinnen und Absolventen dürfen neben dem Titel „Bachelor of Arts (B. A.)“ die Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialpädagogin“ oder „Staatlich anerkannter Sozialpädagoge“ führen. Auch bietet der Studiengang die Voraussetzung für ein weiterführendes Masterstudium.
Prof. Dr. Baier war vom neuen Lernstandort begeistert. „Die renovierte Fronfeste ist ein Schmuckstück geworden. Sie wird unserem erfolgreichen Studiengang Soziale Arbeit einen tollen Rahmen bieten. Mit einer hochmodernen Ausstattung wird nun auch virtuelle Lehre in einem historischen Gebäude möglich sein.“
Auch Hochschule Landshut mit im BootGutes spricht sich schnell herum. Und so kam im Jahr 2018 Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Landshut, mit Bürgermeister Franz Stahl ins Gespräch. Sehr schnell war klar: Die Hochschule Landshut möchte sich ebenfalls in Tirschenreuth engagieren. Denn zu dieser Zeit war der Ausbau der historischen Fronfeste schon weit fortgeschritten – und es zeichnete sich ab, dass dort sehr gut noch ein weiterer Studiengang etabliert werden könnte.
Zur großen Freude aller Beteiligten stimmte das
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst dem ambitionierten Vorhaben im Jahr 2019 zu. Gemeinsam mit den Studierenden der OTH Regensburg beginnen somit in wenigen Tagen auch die ersten neun Studierenden der Hochschule Landshut ihren berufsbegleitenden Bachelorstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Energie und Logistik“.
Altes bewahren, neues gestalten„Die architektonischen, künstlerischen und baumeisterlichen Auseinandersetzungen mit diesem historischen Baustein sind für uns und unser Team eine besondere Bauaufgabe und ein Herzensprojekt. Hier geht es um weit mehr als um Gestalt, Funktion und Technik. Bei diesem Gebäude galt es, das Gestern mit dem Heute und dem Morgen zu verbinden. Es galt, sensibel und verantwortungsvoll mit dem Erbe umzugehen, Respekt vor der echten Substanz zu haben und die wertvollen, historischen Wurzeln wahrzunehmen, einzubinden und weiterzuentwickeln“, erläuterte Architekt Peter Brückner.
Die ganze Region profitiertDas Thema Bildung ist ein wesentlicher Faktor der Tirschenreuther Stadtentwicklung. Alleine für den Um- und Ausbau der Fronfeste zum neuen digitalen Lernstandort hat die Stadt rund 5,8 Millionen Euro in die Hand genommen. Geld, das eine Investition in die Zukunft einer ganzen Region ist.
Denn mit den beiden berufsbegleitenden Studienangeboten bietet Tirschenreuth herausragende Möglichkeiten, sich wohn- und arbeitsplatznah beruflich weiterzuqualifizieren. Und das auf Basis modernster Blended-Learning-Lehrmethoden, also der Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen und E-Learning-Modulen, sowie bester medialer Ausstattung mit interaktiven Touch-Screens und professionellen Video-Konferenz-Systemen. Das sehen auch die hier ansässigen Unternehmen so, die im Rahmen von Infoveranstaltungen bereits großes Interesse an beiden Studiengängen signalisiert haben.