Die OTH Regensburg bietet ein vielfältiges Online-Angebot. Die Fakultät Informatik und Mathematik hat sogar hunderte Studierende zur virtuellen Vollversammlung geladen.
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Erstsemesterbegrüßung im VideochatTrotz der Corona-Pandemie stecken die Professorinnen und Professoren der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) dieser Tage praktisch ununterbrochen in Besprechungen: Per Videokonferenz sind die Lehrenden in ständigem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, beantworten Fragen von Studierenden zu Masterarbeiten oder betreuen ausländische Studierende in Einzelgesprächen.
„Für uns war diese Umstellung nahtlos“, sagt der wissenschaftliche Beauftragte für virtuelle Lehre an der OTH Regensburg, Prof. Dr. Markus Westner. Er und viele Kolleginnen und Kollegen nutzen ohnehin bereits viele E-Learning-Tools, was gerade an der Fakultät für
Informatik und Mathematik naheliegt.
Aufwändig war für das Kollegium in der aktuellen Situation vor allem die Suche nach neuen Tools, mit denen nicht wie bisher einzelne Veranstaltungen virtuell aufbereitet werden oder kleine Gruppen von Teilnehmern konferieren können. Nun sollen E-Learning-Angebote hunderten Studierenden helfen, sich auf das verspätet beginnende Semester vorzubereiten.
Eine der Neuentdeckungen des Teams im Dekanat, zu dem neben Prof. Dr. Christoph Skornia, Prodekan Prof. Dr. Martin Weiß, Studiendekan Prof. Dr. Markus Westner auch Ralph Buchfelder vom technischen Betrieb gehört, ist eine Kommunikationsplattform auch für große Konferenzen, die viele Funktionen beinhaltet. So können die Teilnehmer der Videokonferenz sich gleichzeitig in einem Chat schreiben oder gemeinsam ein Whiteboard mit Inhalten füllen. Bei Bedarf lässt sich das komplette Gespräch aufzeichnen. Per Mausklick wechselt der Hintergrund, sodass der Lehrende in der einen Sekunde noch im Büro sitzt und in der nächsten scheinbar im Hörsaal steht.
Und das Wichtigste: Über dieses Tool können bis zu 1.000 Menschen an einer Videokonferenz teilnehmen. So verlegte die Fakultät ihre Erstsemesterbegrüßung am 23. März 2020 erstmals ins Netz und am selben Nachmittag wählten sich mehr als 200 Studierende zur online angebotenen studentischen Vollversammlung der Fakultät ein.
Konstruktiver Austausch der Lehrenden„Alles hat super geklappt und das Feedback war sehr gut“, bilanzierte Studiendekan Prof. Dr. Westner im Anschluss. „Beide Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und werden den Studierenden im Nachgang zur Verfügung gestellt.“ So füllt sich das digitale Archiv der OTH Regensburg, mit dem sich die Studierenden auf das anstehende Semester vorbereiten können, sukzessive. „Es gibt eine große Bereitschaft bei unseren Kollegen, jetzt schon freiwillig online zu lehren“, erzählt Prof. Dr. Skornia, Dekan der Fakultät. Viele Lehrende stellen Präsentationen ins Netz, einige produzieren Videos, manche streamen Vorlesungen live und posten den Mitschnitt. Viele teilen Wissen und Erfahrungen zum Thema virtuelle Lehre in einem fakultätsübergreifenden Forum. „Das ist ein sehr konstruktiver Austausch“, ergänzt Prof. Dr. Westner. Neu ist nun auch ein eigener Kurs für den verschobenen Semesterbeginn auf der Moodle-Lernplattform.
Auch die Resonanz auf das digitale Angebot ist erfreulich für die Lehrenden. „Die Studierendenvertreter finden es super, wenn es jetzt schon losgeht“, berichten die Dekane der Fakultät Informatik und Mathematik und erzählen von einer hohen Teilnehmerquote bei ihren Live-Konferenzen. Von dieser aktuellen Ausnahmesituation erwarten sie auch einen grundsätzlichen Impuls für die Zukunft. „Es wird jetzt – zumindest einen temporären – ‚Push‘ geben in Richtung virtuelle Lehre“, schätzt Prof. Dr. Westner. Frontalvorlesungen werden zunehmend uninteressant, wenn die Inhalte auch digital vermittelt werden können.
Auf der Hand liegt daher der Trend zum sogenannten Blended Learning, also der Kombination von unterschiedlichen Methoden und Medien, etwa aus Präsenzunterricht und E-Learning. „Die Frage ist: Was ist der Mehrwert, den ein Professor schafft?“, fasst der Studiendekan zusammen und beantwortet diese gleich selbst: eine starke individuelle Betreuung der Studierenden etwa in Tutorien, Übungen, Praktika – oder eben in virtuellen Einzelberatungen.