Ein Doktorand am Labor für Digitalisierung erhält das weltweit begehrte Promotionsstipendium "Google Summer of Code" (kurz: GSoC) für sein Projekt "PaStA". Im Kern befasst sich das Projekt mit Open-Source-Software.
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Labor für Digitalisierung betreut GSoC-StudentenOpen-Source-Software (OSS) ist nicht nur wesentlich für zahlreiche Komponenten der Internet-Infrastruktur verantwortlich, sondern stellt zudem einen maßgeblichen Anteil der Technik in Consumer-Geräten und industriellen Produkten dar. Die Mitarbeit an Open-Source-Projekten, das Vorantreiben eigener OSS-Pakete und die Integration von Forschungsresultaten in bestehende Open-Source-Software hat im Labor für Digitalisierung (LfD) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) einen hohen Stellenwert, um die Schwelle zwischen Forschung und Anwendung zu überwinden.
Auch Google unterstützt aktiv die Weiterentwicklung von Open-Source-Codes. So ist dazu auf Wikipedia nachzulesen: „Google Summer of Code (kurz: GSoC) ist ein von Google organisiertes jährliches Programmierstipendium. Dabei können Studenten durch ihre Mitarbeit an einem Open-Source-Projekt eine finanzielle Unterstützung erhalten.“
Regensburger Projekt "PaStA" erhält besondere FörderungDas von Ralf Ramsauer im Rahmen seiner Promotionstätigkeit am LfD entwickelte Projekt "PaStA" wurde im Sommersemester 2020 erstmals von Google in die Liste der unterstützungswürdigen Projekte aufgenommen und steht damit in einer Reihe mit git, Eclipse, MySQL, TYPO3, Blender und vielen anderen.
„Durch die GSoC-Teilnahme von PaStA konnten wertvolle neue Bestandteile für das System entwickelt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden“, freut sich Ralf Ramsauer. Auch die Zusammenarbeit mit dem ELISA-Projekt, das sich die Verwendbarkeit von Linux in Safety-kritischen Umgebungen als Ziel gesetzt hat und in dessen formale Strukturen die Teilnahme eingebettet war, konnte gestärkt werden.
Rohit Sarkar, Student am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Manipal, Indien, beschäfigte sich insbesondere mit der Integration von PaStA mit dem Patchwork-Tool, einem Standardwerkzeug aus der Infrastruktur des Linux-Kernels. Neben Ralf Ramsauer waren bei dem auf drei Kontinente diversifizierten Vorhaben auch Dr. Lukas Bulwahn (BMW AG; aktiv im Linux Foundation ELISA-Projekt) und Shuah Khan (Linux Foundation) als Mentoren beteiligt. Die Arbeit baut auf Vorarbeiten von Mete Polat, Student an der Technischen Universität München (TUM), auf.
Objektivität und Unvoreingenommenheit selbstverständlich„Wenn Menschen studieren, wollen sie unabhängig von äußerlichen Merkmalen oder Geschlecht den Sinn dahinter sehen“, räumt Prof. Dr. Mauerer mit einem gegenteiligen Vorurteil auf, das auf manchen akademischen News-Seiten verbreitet wird. „Alle Beteiligten des Projekts waren vom Sinn der Arbeiten, der bei MINT-Themen generell vorhanden ist, überzeugt.“ Auch für eine unvoreingenommene, objektive Bewertung der erzielten Leistungen waren Äußerlichkeiten keine signifikanten oder relevanten Prädikatoren, worauf das Team der OTH Regensburg allerdings nicht stolz ist, da dies selbstverständlich ist.
„Wir sehen die erfolgreiche Teilnahme am Programmierstipendium GSoC als Bestätigung für unsere Strategie, Forschungsthemen nicht nur an ihrer formalen Publizierbarkeit auszurichten, sondern auf den Impact auf echte Probleme zu achten“, sagt Laborleiter Prof. Dr. Mauerer. Neben den Erfahrungen, in einem internationalen Team mitzuwirken, und dem Renommee eines Projekts, das weniger als fünf Prozent der weltweiten studentischen Bewerbungen akzeptiert, bringt auch eine nicht unsubstanzielle pekuniäre Kompensation einen Motivationsfaktor für Studierende.