Spannender Erfahrungsaustausch: Mentor*innen und Mentees des Programms "professional steps" der OTH Regensburg tauschten sich bei einem virtuellen Netzwerkabend zu ihren Erfahrungen aus dem Berufsleben aus.
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Netzwerke eröffnen ChancenAus den Erfahrungen anderer lernen, Mut und Motivation schöpfen, das war der Kerngedanke des virtuellen Netzwerkabends, der im Rahmen des
Mentoring-Programms "professional steps" am 19. Januar 2021 stattfand. Vier Mentor*innen berichteten von ihrem beruflichen Werdegang und gaben den Mentees wertvolle Tipps mit auf den Weg.
Rund 30 Mentor*innen und Mentees nahmen an der Veranstaltung der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) teil und nutzten die Chance, zahlreiche Fragen etwa zu Weiterbildungsmöglichkeiten, den Herausforderungen als Führungskraft, zu täglicher Motivation, Rückschlägen und Auslandserfahrungen zu stellen.
Gute Netzwerke als ein Schlüssel zum Erfolg„Seid neugierig und offen, nutzt Chancen, nehmt Herausforderungen an, aber achtet auch gut auf euch selbst“, so die Botschaft von Christina Keith an die Studierenden. Christina Keith ist promovierte Chemikerin. Nach Abschluss ihrer Promotion absolvierte sie ein Postdoc in Istanbul. Eine Zeit, die sie als sehr prägend beschreibt.
Der Berufseinstieg gelang ihr mitten in der Wirtschaftskrise 2008 als Entwicklungsingenieurin bei der
Osram Opto Semiconductors GmbH. 2019 hat sie dort die Leitung einer Entwicklungsabteilung übernommen, direkt im Anschluss an ihre Elternzeit. Im Austausch mit den Mentees sprach Christina Keith über ihre Haltung und ihre Erfahrungen als Führungskraft. Die Kommunikation und gute Netzwerke seien hier aus ihrer Sicht der Schlüssel zum Erfolg.
Lernerfahrungen auch aus RückschlägenThomas Pirzer engagiert sich bereits zum wiederholten Mal als Mentor im Programm "professional steps". Er absolvierte eine Lehre als Schlosser und studierte anschließend
Maschinenbau an der OTH Regensburg. Als Kind lebte er lange Zeit in Indien, was sein Reisefieber weckte. Sein berufliches Ziel war daher eine Tätigkeit mit Praxisbezug im Bereich des Maschinenbaus, die mit Reisetätigkeit verbunden ist.
So stieg er nach Abschluss des Studiums als Bauleiter im Außendienst weltweit bei der
Krones AG ein. Über Krones verbrachte er mit seiner eigenen Familie zwei Jahre in Bangalore. Es folgte ein Wechsel in den Innendienst, wo er bis 2015 als Businesslineleiter für den mittleren Nahen Osten und den arabischen Raum zuständig war.
„Ich war immer offen und hab' mich nie gefürchtet“, so erklärte Thomas Pirzer den Zuhörer*innen, warum er rund alle fünf Jahre eine neue Herausforderung innerhalb des Konzerns annahm. 2015 kaufte Thomas Pirzer dann gemeinsam mit einem Geschäftspartner eine kleine Schlosserei und machte sich selbstständig. Nach knapp drei Jahren musste er die Firma aufgeben und kehrte zurück zur Krones AG. So spricht Thomas Pirzer mit den Studierenden auch über Rückschläge und die daraus resultierenden Lernerfahrungen. Sein Tipp: „Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken – versucht, in Erinnerung zu bleiben!“
Der Weg zur Führungskraft Die große Bedeutung von Netzwerken betont auch Stefan Himmelstoß immer wieder. Während seines eher exotischen Studiums der Amerikanistik, Medienwissenschaften und Rhetorik pflegte er kontinuierlich Kontakt zur
Continental AG.
In seinen ersten Jahren im Konzern sei er „geschwommen“ und habe in vielen Trainingseinheiten zunächst gelernt, wie ein Konzern funktioniert. Besonders prägend war für ihn neben einem internationalen Weiterbildungsprogramm der Continental ein Vorgesetzter, der durch seinen kooperativen Führungsstil ein großes Vorbild wurde. Heute ist Stefan Himmelstoss Head of IT Strategy & Innovation bei der
Vitesco Technologies GmbH. Er sprach mit den Mentees über besondere Herausforderungen auf dem Weg zur Führungskraft.
Hilfe annehmen könnenRoland Seda schloss 2018 seinen Master in
Informatik an der OTH Regensburg ab. „Alles ist möglich“, so begann Roland Seda seinen Kurzvortrag mit einer Erfolgsgeschichte: Gegen Ende seines Bachelorstudiums stand er vor einem Drittversuch im Fach Programmieren. Er suchte sich damals einen Mentor, um sich die notwendige Methodenkompetenz anzueignen – mit Erfolg. Er legte die Prüfung mit 1,0 ab und wurde sogar Tutor für das Fach.
Roland Seda rät den Studierenden: „Sammelt während des Studiums durch Praktika und Werkstudententätigkeiten viele Praxiserfahrungen.“ Die Jobchancen für Informatiker*innen seien aus seiner Sicht sehr gut. Nach Studienabschluss hatte er mehrere Optionen und entschied sich schließlich für eine Stelle als Projektleiter bei der
BSH Hausgeräte GmbH. Nebenher ist er als Freiberufler tätig. Seine Erfahrung als Projektleiter habe ihn gelehrt: „Man muss Hilfe annehmen.“
Die Ehrlichkeit und Offenheit der Mentor*innen ermöglichte einen spannenden Erfahrungsaustausch, für den sich alle Teilnehmer*innen herzlich bedankten.