Im Interview mit dem Akademischen Auslandsamt spricht Studentin Kristina Hentschel über ihre Zeit als Praktikantin in Barcelona. Dabei geht sie auch auf ihre Tätigkeit als DAAD-Correspondent ein.
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Studentin der OTH Regensburg bloggt über ihr AuslandspraktikumWenn Kristina Hentschel, Bachelor-Studentin im Studiengang
International Relations and Management (IRM), an ihre Zeit in Barcelona zurückdenkt, betont sie immer wieder, wie sehr der Auslandsaufenthalt sie geprägt hat – sowohl persönlich als auch für ihren geplanten beruflichen Lebensweg. Während ihres Auslandspraktikums hat sie sich in der Kampagne "Studieren weltweit – Erlebe es!" vom
Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) engagiert und regelmäßig von Februar bis Juli 2020 auf Social Media von ihrer Zeit dort berichtet. Auf ihrer Seite unter dem Motto "Träumen auf Spanisch" finden Studierende nicht nur nützliche Erfahrungsberichte, sondern auch wertvolle Tipps zum Auslandspraktikum. Auch auf dem Instagram-Kanal der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) hat sie kurzzeitig Video-Stories und Updates zu verschiedenen Themen, die das Auslandspraktikum betreffen, bereitgestellt. Sie ist weiterhin als DAAD-Correspondent tätig, berät interessierte Studierende bei DAAD-Messen und plant, auch über ihr anstehendes Auslandsstudium auf den
Seiten von "Studieren weltweit – Erlebe es!" zu bloggen.
Im nachfolgenden Interview erzählt sie von Ihren Eindrücken als DAAD-Correspondent und teilt ihre Erfahrungen des Auslandspraktikums.
Sie haben sich für ein Auslandspraktikum in Barcelona entschieden. Wie war der Bewerbungsprozess und was war Ihre Motivation?Für mich stand schon vor Beginn meines Studiums fest, dass ich gerne für längere Zeit ins Ausland gehen würde, um dort berufliche Erfahrungen zu sammeln. Da ich in meinem späteren Berufsleben in einem internationalen Umfeld oder auch im Ausland arbeiten möchte, war ein Auslandspraktikum für mich der erste Schritt, auch um herauszufinden, ob das wirklich etwas für mich ist. Für den Bewerbungsprozess habe ich mir erst überlegt, welche Länder und welche Arbeitsbereiche mich interessieren. Ich habe mir eine Liste mit meinen Favoriten gemacht. Danach habe ich das Akademische Auslandsamt der OTH Regensburg kontaktiert, um verschiedene Erfahrungsberichte zu lesen und mich für meinen Lebenslauf und das Motivationsschreiben beraten zu lassen. Daraufhin habe ich meinen CV für die unterschiedlichen Länder angepasst und mich bei sehr vielen Stellen beworben. Für einige Stellen hatte ich virtuelle Bewerbungsgespräche und bin letztendlich bei einem Recruiting-Unternehmen für Spanien und Deutschland gelandet.
Wie waren Ihr Arbeitsalltag und das Leben vor Ort?Mein Arbeitsalltag war sehr abwechslungsreich. Ich habe immer von 10 bis 18 Uhr gearbeitet. Vor der Arbeit konnte ich mit meinen Kolleg*innen immer noch entspannt in einer kleinen Bar Kaffee trinken, wodurch ich das Team auch besser kennenlernen konnte. Da das Arbeitsumfeld in der Firma sehr international ist, wurde meist Deutsch, Englisch und ein bisschen Spanisch gesprochen. Meine Aufgaben waren sehr vielfältig. Ich durfte zum Beispiel auch selbst kleine Projekte leiten und konnte viel über die spanische Arbeitskultur lernen. Ich habe im Stadtteil Gracia gewohnt, der voll von kleinen Bars, individuellen Läden und wunderschönen Plätzen ist. Das Meer war auch nicht weit weg und ich konnte in meiner Zeit in Barcelona sehr viel von der Stadt und der Umgebung sehen und Geheimtipps für zukünftige Besuche entdecken. Durch den Corona-Lockdown in Spanien wurde das alltägliche Leben zeitweise natürlich eingeschränkt und mein Arbeitsalltag konzentrierte sich dann vorrangig auf das Homeoffice. Aber auch in dieser Zeit habe ich viel lernen und die gemeinsame Zeit mit meinen spanischen und internationalen WG-Mitbewohnerinnen schätzen können.
Sie haben während Ihres Auslandsaufenthaltes auch für den DAAD gebloggt. Wie kamen Sie dazu und wie war diese Erfahrung für Sie?Ich habe von der Möglichkeit, sich als Correspondent für den DAAD zu engagieren, von einer Freundin erfahren, die das auch schon gemacht hat. In der Kampagne vom DAAD berichtet man über die eigene Zeit im Ausland (Studium oder Praktikum), dem Ort an dem man ist und den Höhen und Tiefen während dieser Zeit. Ich habe das sehr gerne gemacht, da ich dadurch meine Zeit viel bewusster erleben konnte. So war es mir möglich, vieles, was mir passiert ist und was ich interessant fand, gleich verarbeiten und reflektieren zu können. Besonders viel Spaß hat es mir gemacht, anderen mit meinen Erfahrungen Mut zu machen und in der Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt zu unterstützen. Nicht alle Studierenden sind sich sicher, ob sie ins Ausland gehen sollten und so detaillierte Erfahrungsberichte können helfen, die Angst davor zu nehmen, da man weiß, worauf man sich vorbereiten kann und wie man zum Beispiel auch finanzielle Unterstützung erhält.
Was nehmen Sie besonders von Ihrem Auslandsaufenthalt mit? Was würden Sie Ihren Mitstudierenden raten, die Ihren Auslandsaufenthalt noch vor sich haben?Das Größte, was ich mitnehme, ist die Erkenntnis, wie sehr sich eine Zeit im Ausland lohnt, auch wenn es Einschränkungen gibt und vielleicht nicht immer so läuft wie geplant. Man lernt viel und kann sich weiterentwickeln, was oft zu Hause nicht möglich gewesen wäre. Man muss sich aber auch intensiv mit der Entscheidung beschäftigen und sich vorher gut überlegen, wie man mit neuen und unbekannten Gegebenheiten umgeht. Das hilft vor allem in schwierigen Situationen, da man dann bereits mental darauf vorbereitet ist. Ich denke da an Kulturschock, Heimweh oder die Wiedereingewöhnung in Deutschland nach der Zeit im Ausland. Besonders großen Mehrwert sehe ich für meine berufliche Zukunft. Ich konnte verschiedene Arbeitsweisen kennenlernen und herausfinden, welche mir am meisten liegt und was ich aus Spanien mit in meine zukünftige Arbeit bringen möchte. Allgemein kann man sich durch ein Praktikum im Ausland beweisen, wertvolle Erfahrungen sammeln und zeigen, dass man keine Angst vor Veränderung hat und offen für Neues ist.
Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter?Ursprünglich hätte ich direkt nach Barcelona ein Auslandssemester an einer Partnerhochschule der OTH Regensburg in Buenos Aires verbracht. Wegen der Corona-Reisebeschränkungen musste ich das leider absagen und mein Auslandssemester verschieben. Geplant ist nun, dass ich im Wintersemester an der Tallinn University in Estland studiere. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf die neuen Erfahrungen und Eindrücke und ich hoffe, dass ich auch wieder als DAAD-Correspondent darüber berichten werde. Ich habe außerdem in meinem weiteren Studium und danach im Berufsleben fest vor, Auslandsaufenthalte zu planen und zu verwirklichen.
Auch Interesse an einem Praktikum im Ausland? Ausführliche Informationen zur Planung eines Auslandspraktikums sind auf den
Seiten des Akademischen Auslandsamts verfügbar.
Mehr zum Auslandsaufenthalt von Kristina Hentschel (s. Seite 6) und den Erfahrungen weiterer DAAD-Correspondents gibt es in der
neuesten Ausgabe des "Erlebe es"-Magazins nachzulesen.
